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Joachim John

Joachim John

1933 in Nordböhmen geboren 26. März 2018 in Westmecklenburg gestorben

Johns Familie musste 1945 Tetschen in Nordböhmen verlassen. Die Eltern zogen 1948 nach Zerbst, wo John nach dem Schulbesuch in Köthen 1952 das Abitur ablegte. Danach arbeitete er im Hydrierwerk Rodleben bei Dessau.

Sein Vater flüchtete 1951 nach einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister mit der Familie nach Westdeutschland. Joachim John kehrte nach kurzer Zeit mit dem Fahrrad in die DDR zurück und lebte bei seiner Großmutter in Zerbst. Es folgte eine Ausbildung zum Chemiewerker.

Nachdem 1953 eine Ausreise nach Westdeutschland zur Beerdigung des Vaters durch die Behörden versagt wurde, verließen John und die Großmutter illegal die DDR. John lebte ein Jahr lang am Niederrhein von Notstands Arbeiten. Als die Großmutter starb, kehrte er 1954 wiederum mit dem Fahrrad in die DDR zurück.

Er lebte dann in Dresden-Loschwitz und arbeitete am Staatlichen Operettenhaus als Bühnenhandwerker und Bühnenplastiker. Von 1955 bis 1959 studierte er, unterbrochen durch ein viermonatiges Studium an der Theaterhochschule Leipzig, Kunsterziehung bei Herbert Wegehaupt und Kurt Herbst am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.

1959 zog er nach Zempin, wo er bis 1959 als Kunsterzieher arbeitete und zur Freundesgruppe von Otto Niemeyer-Holstein zählte. John wollte als junger Künstler genauso malen können wie sein väterlicher Freund Otto Niemeyer-Holstein, merkte jedoch schnell, dass er ein ganz anderer sei: Nicht einer der sein Hauptaugenmerk auf realistische Malerei richtete, sondern einer der am Dramatischen interessiert war und dies bildhaft festhielt. Es existieren kaum Arbeiten aus dieser Zeit. Mit wenigen Ausnahmen hat John diese eigenhändig zerstört. Diesen Vorgang wiederholte der Exzentriker auch nach anderen Phasen seines Schaffens.

Fritz Cremer, den John als seinen Meister bezeichnete, vermittelte ihm 1961 eine Teilnahme an der Ausstellung „Junge Künstler – Malerei“ in der Akademie der Künste, wo er dann von 1963 bis 1965 Meisterschüler bei Hans Theo Richter war. Bei einer dreimonatigen Studienreise durch die Sowjetunion besuchte John die großen Museen in Moskau und Leningrad und reiste durch den Kaukasus.

Ab 1966 lebte Joachim John als freischaffender Künstler in Berlin.

1977 zog er nach Frauenmark bei Schwerin. 1982 erhielt er eine Studienreise durch Kolumbien, wurde 1986 Mitglied der Akademie der Künste der DDR und übernahm 1990 eine Gastprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel.

Von 1991 bis 1993 war er Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und Mitglied des von Heiner Müller berufenen Zwanziger-Gremiums, welches den Vereinigungsprozess der beiden Berliner Akademien der Künste gestaltete, der er dann angehörte.

John war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und hatte eine große Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. von 1972 bis 1988 an allen Kunstausstellungen der DDR in Dresden.

John interessierten nur gute Zeichnungen, wie er selbst sagte. Wer es schafft mit Empfinden und Vorstellungskraft eine Linie so zu ziehen, dass der Betrachter den Meeresspiegel und den darüber liegenden Himmel zu sehen glaubt, dann wäre er der Meister. In Zeichnungen der Meister spürt man die Leibung, die Schwellung der Körper dort, wo der Stift das Papier nicht berührt hat.

John starb nach kurzer Krankheit.

(Text: Eckhard Bergmann unter Verwendung von Gesprächen mit dem Künstler und Daten aus Wikipedia)

Biografie

Joachim John

1933 in Nordböhmen geboren
26. März 2018 gestorben
Stationen: 
Decin, Zerbst, Usedom, Berlin Prenzlauer Berg,
Neu Frauenmarkin Mecklenburg,
Wege:
Abitur, Studium der Kunsterziehung an der Universität Greifswald, Teilstudium an der Theaterhochschule Leipzig, Meisterschüler der 
Akademie der Künste in Berlin,
Ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR,
Gastprofessor an der Gesamthochschule Kassel,
Spuren:
Grafiken, Zeichnungen und Gemälde, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele und Theatertexte, Ausmalung der katholischen Kapelle in Salussola, Italien, mit Gabriel Mucchi und Rolf Schubert, Panorama-Gemälde zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution für das Staatstheater Schwerin, Ehrengast in der “Villa Massimo” in Rom, Panorama-Gemälde “Verwandlung Deutschland”I und II für das Brandenburgische Staatstheater Cottbus, Käthe-Kollwitz-Preis, 
Amerikanischer Förderpreis “Helen-Abbot-Award”,
Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern,

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